Drohendes Aus für die Schulaufklärung durch den Gerede e.V. offenbart strukturelle Probleme in der Antidiskriminierungsarbeit in Sachsen
Seit vielen Jahren leistet der Gerede e.V. aus Dresden mit dem Schulaufklärungsprojekt “Liebesleben” einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Diskriminierung von LSBTIQ in Dresden und Ostsachsen. Der Antrag zur Förderung durch die Richtlinie Weltoffenes Sachsen (WOS) konnte sich im aktuellen Bewerbungsverfahren nicht durchsetzen, womit dem Projekt in diesem Jahr das Aus droht.
Dazu sagt Oliver Strotzer, Vorsitzender der SPDqueer Sachsen – Arbeitsgemeinschaft der SPD Sachsen für Akzeptanz und Gleichstellung:
„Prävention ist im Kampf gegen Homo- und Trans*feindlichkeit unerlässlich und muss bereits in der Schule sowie der Arbeit mit Jugendlichen ansetzen. Daher kommt den Schulaufklärungsprojekten in Sachsen eine ganz besondere Bedeutung zu. Umso ärgerlicher ist es, dass nun einem der etabliertesten und anerkanntesten Projekte das Aus droht.
Gemeinsam mit dem Co-Vorsitzenden der SPD Sachsen, Henning Homann, haben wir daher das Gespräch mit dem Gerede e.V. und der LAG queeres Netzwerk Sachsen gesucht, um eine Lösung für die verfahrene Situation zu finden. Ziel muss eine langfristige finanzielle Absicherung dieser Projekte z.B. durch eine Überführung in Regelstrukturen sein.
Als Justiz- und Gleichstellungsministerin Katja Meier das Thema ‚Queerpolitik‘ in Ihr Ressort holte, ging ich davon aus, dass sie in Situationen wie dieser die Initiative ergreifen und Lösungen finden würde. Umso erstaunter musste ich feststellen, dass Sie und ihr Haus sich hier offenbar nicht zuständig fühlen und die Verantwortung von sich schieben. Das ist sehr enttäuschend. Hier erwarte ich von Katja Meier mehr Engagement.
Die Schulaufklärungsprojekte müssen perspektivisch auf auf sichere Füße gestellt und der Gerede e.V. kurzfristig finanziell unterstützt werden, um die Arbeit auch 2022 zu gewährleisten.“